Kadel-Magin in der Maginotlinie

Es zieht mich öfter an ungewöhnliche Ausstellungsorte. Am Dienstag, 25. Juni, nun wird in der früheren Maginotfestung Simserhof meine Kunst gezeigt. Neue Siebdrucke werden in der früheren Bunkeranlage zu sehen sein.

Gerade der Simserhof ist schon seit seiner Einweihung ein Ort der Kunst. In den unterirdischen Stollen, die im Krieg rund 800 Soldaten und Techniker für mehrere Monate autark beherbergten, hatte sich ein künstlerisch begabter Offizier an den Wänden eines Aufenthaltsraums betätigt. Szenen aus Schneewittchen und die sieben Zwerge finden sich dort. Der Zeichentrickfilm dazu war in den 30er Jahren in Frankreich ein bei allen Bevölkerungsschichten erfolgreicher Streifen und die Thematik für den bunt zusammen gewürfelten Soldatenhaufen ein gemeinsamer Nenner. Expressionistisch oder gar abstrakte Kunst hätte die Truppe wahrscheinlich zu sehr verunsichert.

Den Simserhof und seine wechselnden Betreiber kenne ich schon seit über 20 Jahren. Mit Kunst können auch Kampfanlagen transformiert und mit neuer Bedeutung aufgeladen werden. Davon bin ich überzeugt.

Gezeigt werden Siebdrucke der vergangenen drei Jahre sowie ganz neue Arbeiten, die erst vor wenigen Wochen entstanden sind.

Die Ausstellung im Simserhof bei Bitsch wird am Dienstag eröffnet und ist anschließend bis Ende Juli zu sehen. Der Bereich der Ausstellung befindet sich in dem Teil des Museums, der ohne Eintritt zu zahlen, besucht werden kann. Die Öffnungszeiten sind täglich von 9.30 bis 18 Uhr. Die Anfahrt erfolgt über Bitsch. Im Ort ist „Ouvrage Simserhof“ ausgeschildert.

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